Die Arbeitsmarktprognose für 2023: Aktuelle Krisen bremsen die positive wirtschaftliche Entwicklung in nahezu allen Regionen – Schleswig-Holstein schneidet im Bundesdurchschnitt gut ab.
In der regionalen Arbeitsmarktprognose (Stand Oktober 2022) des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für das Jahr 2023 schneidet Schleswig-Holstein im Bundesvergleich gut ab.
Der Bedarf an Arbeitskräften ist so hoch wie noch nie. Allerdings bremst der Krieg Russlands gegen die Ukraine den potenziellen Wirtschaftsaufschwung in Deutschland sehr. Durch die aktuellen Unsicherheiten wird der Anfang des Jahres 2022 prognostizierte wirtschaftliche Aufschwung für Deutschland abgemildert. Für das Gesamtjahr 2022 ist nicht von einem Wirtschaftseinbruch auszugehen. Allerdings ist aufgrund der aktuellen Krisen – Krieg, Energiepreise, Lieferengpässe, Fachkräftemangel und der Corona-Pandemie – davon auszugehen, dass im nächsten Jahr eine konjunkturelle Schwächephase auf uns zu kommt. Der Arbeitsmarkt steht unter Druck, sollte sich aber weitgehend stabil zeigen.
Erfreulicherweise steigt aufgrund des hohen Arbeitskräfte- und Fachkräftebedarfs die Beschäftigungsquote trotz der krisenbedingten Schwierigkeiten in Schleswig-Holstein um 1,1% (bundesweit 0,9%) an. Die Arbeitslosigkeit wird voraussichtlich nur leicht um 0,1% steigen (bundesweit 2,3%).
Dieses Paradoxon, dass sowohl Arbeitslosen- als auch Beschäftigtenquote steigen, lässt sich laut Dr. Anja Rossen vom IAB unter anderem auf eine Entkopplung von Konjunktur und Beschäftigung zurückführen. Betriebe halten aufgrund von drohendem Fachkräftemangel ihre Mitarbeitenden auch in der Krisenzeit im Betrieb, um zukünftigen Personalengpässen vorzubeugen. Außerdem sorge die Registrierung von (ukrainischen) Geflüchteten dafür, dass die Zahl der SGB III Empfängerinnen und Empfänger steigt.
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Quellen/Informationen zum Weiterlesen:
Interview mit Dr. Anja Rossen vom IAB: Regionalprognose 2023: Konjunkturschwäche dämpft Arbeitsmarktentwicklung der deutschen Bundesländer – IAB-Forum
Regionale Arbeitsmarktprognosen des IAB: Regionale Arbeitsmarktprognosen September 2022 (iab.de)
IAB-Kurzbericht der Arbeitsmarktprognose: IAB-Prognose 2022/2023: Drohende Rezession bremst boomenden Arbeitsmarkt
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